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AlienationZone


Autor


Name
Guido Dunkel

Adresse


Lisztstrasse 3
49124 Georgsmarienhütte

Tel/Mail


0541/48244
guidodunkel-web.de

Ukraine, Tschernobyl, Prypjat

ALIENATIONZONE


Eindrücke und Emotionen aus der Sperrzone

Mai 2016

Ich war – ziemlich genau – seit elfeinhalbjahren dreißig.

Dreißig Jahre genau war es damals her,
dass das größte nukleare Unglück der Menschheit geschah.

Zu der Zeit war ich elfeinhalb.

Just Do It!

Warum?

Der heutige Hype um Tschernobyl begann erst nach dem 30jährigen Jubiläum, nachdem der neue Sarkophag in Betrieb genommen wurde. Ich konnte noch vorher die Gelegenheit nutzen, mir das havarierte Kraftwerk aus der Nähe ansehen und in der Kantine zu Mittag essen.

Aber das war mir nicht das Wichtigste. Ich wollte wissen, wie es drumherum ist, Kontakt zu Einheimischen haben und spüren was heute noch in den Dörfern passiert. Mehr wissen, als das, was in den Medien viral geht. Es hat mich einfach interessiert.

Gefahr

Natürlich, die gefährliche Strahlung. Sperrzone bedeutet doch, dass da niemand hin darf. Aber so einfach ist das alles nicht. Nachdem ich mich mit Tschernobyl beschäftigt hatte, wusste ich, dass eine gewisse Gefahr vorhanden, aber kontrollierbar ist.

Viele reagierten damals schockiert als ich von der Idee erzählte. Aber es wusste auch niemand, wie viele Menschen sich schon damals täglich in der Zone aufhielten und dort arbeiteten. Insgesamt nahm ich während der 4 Tage innerhalb der Zone 0,014 mSievert auf.

Check In

30 km Zone

Um die Zone von Tschernobyl betreten zu können sind Genehmigungen und strenge Kontrollen erforderlich.
Die Freigabe zur Durchfahrt wurde lediglich durch einen Schlagbaum realisiert.

unvergessliche Reisewechselhafte Eindrückeunbeschreibliche Emotionen

— vier Tage in der Sperrzone —

— unendliche Fotomotive —

— Wissenswertes sowie Kontakt zu Einsiedlern —

— und ein Hauch Abenteuer —

IMPRESSIONEN

ländliche Regionen


Erste Eindrücke am Ortseingangsschild und auf einem Landwirtschaftshof

verwunschene kleine Dörfer mit nur wenigen Häusern, zum Teil vergleichbar mit Schrebergärten in unseren Regionen

tief im Wald ein kleines Dorf und eine Kirche, in der jährliche Erinnerungsfeiern stattfinden

noch heute werden die vielen kleinen Friedhöfe der Dörfer regelmäßig besucht um an die Opfer zu denken

Der Besuch von Einheimischen, Kartoffel und Schnaps, dyakuyu!

Im tiefsten der Zone

ein weiteres einfaches Bild


es drückt Vergänglichkeit aus

Leben und Tod

in den Wäldern von Tschernobyl

die evakuierte Stadt – Prypjat


Das Hotel im Zentrum der Stadt

Theater und Turnhalle, im Hintergrund das Riesenrad

Der Rummel, der kurz vor der Eröffnung stand

Das wohl weltbekannte Krankenhaus MSTSCH-126 in dem die ersten Opfer behandelt und die Kleider der Feuerwehr bis heute lagern

Theater und Kulturhaus

nicht fertiggestellter Wohnblock mit 16 Stockwerken

Das Fussballstadion, kaum wiederzuerkennen, wenn die Tribbüne nicht wäre

Schwimmbad mit Sprungturm

Einer der emotionalsten Orte,
der verlassene Kindergarten

Schulbbänke, Tafeln und
weitere Gedanken an die Kinder

Das Bild

wofür es sich lohnt


Hier ist es nicht der richtige Zeitpunkt für den richtigen Moment,
sondern derjenige, der uns den Weg gezeigt hat.

das schreiende Kind

Graffiti über den Dächern von Prypjat

Industrie und Militär


Jupiter, Herstellung von Unterhaltungselektronik.
Inoffiziell angeblich auch heimliche Experimente
des Militärs zur Atomphysik

Krähne am Rande des Flusses Prypjat

Fischzucht am Fluss in der Nähe des Krafwerks

Wirtschaftsbahnhof

auf diesem Wirtschaftshof lagert einer der Greifarme, mit dem radioaktiver Schrott entsorgt wurde

Engel des Todes


Gedenkstelle mit einer Betonplattform in Form der 30km Zone, abgesetzt von der 10km Zone, Kerzen für jedes Dorf und eine Allee mit den Ortsschildern.
Noch heute werden ähnlich wie an den Friedhöfen regelmäßig Blumen und Tücher zum Andenken gebracht. Bedrückend schön.

Check In

30 km Zone

Prypjat und das Kraftwerk liegen innerhalb des Sperrgebiets in der sogenannten inneren 10 km Zone.
Auch hier ist der Zutritt nur mit Kontrolle und Schlagbaum möglich.

rund um das Kraftwerk


Auf diesem Schrottplatz lagern unter anderem die Busse, mit denen die Bevölkerung evakuiert wurde

Ein Kühlturm, dessen Bau nach dem Unglück nicht zu Ende geführt wurde

hier ist die Strahlung niedriger
als in der Innenstadt von Berlin

Gedenkstätten und Denkmäler

Duga 3

Die Radarstation


aus einer anderen Perspektive

Woodpecker

klopfendes Signal vom Specht

die Gegend um die Radarstation


Woodpecker

Kühltürme der Station

Die Schaltzentrale und beeindruckende Bastelarbbeiten

in der Nähe ein kleines Dorf mit Schule und Turnhalle

Ferienlager


Mitten im Wald herrlich gelegen mit etwa 100 Holzhütten und Spielplätzen.
Und eine unglaubbliche Stille

Und am Ende

Fazit

Meine Erwartungen wurden erfüllt, sogar übertroffen. Ich war im Vorfeld von Emotionen ausgegangen, dass es mich allerdings zum Teil ziemlich erwischte, darauf war ich nicht wirklich vorbereitet.
Die Stille beeindruckte mich, die Natur und die Bekanntschaft mit einem Einsiedlerpärchen. Begeistert hat mich die Stadt Prypjat, dessen Straßen einem Dschungel glichen, der Versuch der Vegetation sich alles zurückzuholen, obwohl alles auf Ewig zerstört zu sein schien. Überwältigt haben mich Emotionen vor allem wenn es um Kinder ging. Erstaunt war ich, wieviel Menschen dort nicht nur arbeiten, sondern auch leben.

Im Nachhinein hätte ich mir mehr Zeit gewünscht, mehr Ruhe alles auf mich Wirken zu lassen.

Die seitdem geplante, immer noch offene Spendentour in die Zone, hauptsächlich Lebensmittel und Kleidung für die Einsiedler, konnte aufgrund Corona und der Kriegssituation bis heute nicht durchgeführt werden.

Willst Du noch mehr wissen?

Sag es mir


Tel.: +49 (541) 48 244

Lisztstrasse 3, 1st Floor
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